Die Zahl der Tierarten in Buchenwäldern wird auf bis zu 10.000 Arten geschätzt. Aufgrund seiner Bedeutung für viele, teilweise vom Aussterben bedrohte Arten wurde der Buchenwald bereits 1995 zum Biotop des Jahres gewählt.
Buchenwälder waren europäische Urwälder so unterschiedlich ihre Standorte und die darin lebenden Artengemeinschaften auch sein mögen, eines haben alle gemeinsam: Es sind beeindruckende Wälder. Das Erscheinungsbild Europas ist von Natur aus durch seine Buchenwälder geprägt. Für einen Großteil der Mitteleuropäer stellen sie daher den Inbegriff von Wald dar.
Buchenwälder durchleben im Laufe eines Jahres, aber auch in ihrem gesamten Dasein, sehr unterschiedliche Prozesse und Phasen. Beeindruckend ist im Frühjahr der Teppich an Frühblühern unter dem noch blattlosen Buchenkronendach, ihm folgt der Austrieb des frischen Blattgrüns und eine außergewöhnliche Dunkelheit auf dem Waldboden in den Sommermonaten. Nun wird die Dominanz der Buche deutlich: Nur wenige Arten können in dieser Zeit im Schatten der Buche gedeihen. Mit dem bunten Farbenspiel und dem Blattfall im Herbst zeigt der Buchenwald erneut ein völlig anderes Gesicht.
Lebenszyklen eines Buchenwaldes
Nicht minder imposant sind die Phasen, die ein Buchenwald mit zunehmendem Alter durchläuft. Keimen, enges Gedränge der jungen Bäume in den ersten Jahren, jahrzehntelanges Wetteifern um Platz, Wasser und Licht, Heranreifen zu einem imposanten Baum, gefolgt von Absterben und Zerfall.
Aufgrund von menschlichen Eingriffen und weil Holznutzung erfolgt längst bevor der Zerfall einsetzt, ist uns der Anblick alternder und absterbender Bäume fremd geworden. Aber Totholz gehört genauso zum Leben eines Buchenwaldes wie die kleinen dunkelgrünen Keimlinge, die den Platz des alten Baumes einnehmen.
In naturnahen Buchenwäldern findet man auf derselben Fläche die verschiedenen Altersphasen in unmittelbarer Nachbarschaft. Naturnahe Buchenwälder entfalten eine eigene Dynamik und zeichnen sich durch große strukturelle Vielfalt aus.